Anbei findet sich ein Artikel der vor vielen Jahren im Fachmagazin "Traders Magazin" publiziert wurde. Das Traders Magazin ist eine der führenden deutschsprachigen Zeitschriften für kurzfristigen, langfristigen Handel an Wertpapiermärkten. Die Zeitschrift gibt es meistens im Thalia und in ausgewählten Kiosks/Traffiken wie beispielsweise an Bahnhöfen oder Flughäfen zu lesen.
Auszug aus der Veröffentlichung (hier per PDF Download zum lesen verfügbar):
Pair Trading (manchmal auch Spread Trading genannt) ist ein marktneutraler Ansatz, bei dem in der Regel zwei Wertpapiere gleichzeitig long beziehungsweise short gehandelt werden. Somit kann der Händler von relativen Kursdifferenzen der Titel untereinander profitieren. Dieser Ansatz unterscheidet sich vom direktionalen Handel, da der Trader sich nicht direkt gegenüber der Entwicklung der Gesamtmarktrichtung festlegt. Wer einen Spread handelt, wettet auf relative statt auf absolute Performance. Pair Trading ist auf vielen Zeitebenen möglich-vom Minuten-bis zum Monatschart-und kann daher von beinah jedem Trader-Typ, ob haupt-oder nebenberuflich, angewandt werden. Außerdem ist es mit fast allen Instrumenten durchführbar, wobei es sich besonders für den Handel von Aktienpaaren und Exchange Traded Funds (ETFs) eignet. o Wie funktioniert Pair Trading? Pair Trader gehen eine Short-Position in einem Wertpapier ein und eröffnen gleichzeitig eine Long-Position in einem anderen Wertpapier. Die Trading-Idee ist, dass das gekaufte Wertpapier das zuvor leerverkaufte Papier outperformen wird. Im Prinzip könnte man einen Pair Trade als zwei Ein-zelpositionen betrachten: eine Long-und eine Short-Position. Die Besonderheit liegt jedoch darin, dass der Händler direkt die Kursdifferenz zwischen den beiden Titeln handeln möchte. Ein Pair-oder Spread-Chart stellt die Entwicklung des Wertpapierpaares dar und kann bei manchen Brokern direkt als Kombinationsorder im Kombinationschart gehan-delt werden. So kann der Trader die Entwicklung des Paares visualisieren und günstige Ein-und Ausstiegspunkte leichter im Chart erfassen. Angenommen, Sie kaufen einen Spread (gehen also long im ersten Titel und short im zweiten) und der Gesamt-markt fällt. Unabhängig davon gewinnen Sie, wenn Ihre Long-Position (das sogenannte "long Leg") besser per-formt als Ihre Short-Position ("short Leg"). Und auch wenn der Gesamtmarkt steigt, gewinnt Ihr Trade, solange Ihr long Leg stärker steigt als Ihr short Leg. Verluste erleiden Sie hingegen, wenn eines oder beide Ihrer "Legs" sich in die andere Richtung als erwartet entwickeln. In einem Spread-Chart würde der kombinierte Kurs dann entspre-chend fallen und Sie realisieren beim Erreichen Ihres zuvor definierten Stopp-Levels einen Verlust-die von Ihnen bei Trade-Eröffnung erwartete Korrelation der Titel zueinander ist damit nicht eingetreten. Die Strategie ist profitabel, wenn Sie durch Marktbe-obachtungen, Analysen oder Statistiken erkennen, warum und wann ein Wertpapier mit hoher Wahrscheinlichkeit ertragreicher sein wird als ein anderes. Grundsätzlich kön-nen Sie Pair Trading nach statistischen oder nicht statisti-schen Methoden handeln. Wir betrachten in diesem Artikel besonders den diskretionären (nicht-statistischen) Spread Trading-Ansatz. Ausgangspunkt jedes Pair Trades ist eine Idee, warum ein Wertpapier gegenüber einem anderen den Gesamtmarkt oder das jeweils andere Papier outperformen könnte. Je mehr Gründe Sie für Ihren Trade finden, desto besser. Sie können Technische Analyse, Fundamentaldaten, Orderflussanalyse, Sentiment, Branchenrotationen und relative Marktstärke sowie statistische Analysen in Ihre Trading-Ideen einfließen lassen.
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