Konstante Volatilität in Finanzmärkten ist eher die Ausnahme als die Regel, da Volatilität von zahlreichen Faktoren beeinflusst wird, wie etwa geopolitischen Ereignissen, makroökonomischen Daten und Marktstimmungen. Es gibt jedoch bestimmte Märkte oder Anlageklassen, die in der Regel eine relativ stabile Volatilität aufweisen:
### Märkte mit relativ stabiler Volatilität:
1. **Anleihemärkte** (insbesondere Staatsanleihen):
- **Beschreibung**: Anleihen, insbesondere solche von hoch bewerteten Staaten wie den USA, Deutschland oder Japan, weisen in der Regel eine relativ niedrige und stabile Volatilität auf. Dies liegt daran, dass sie als sichere Häfen gelten und Investoren in unsicheren Zeiten zu diesen Anlagen flüchten.
- **Typische Volatilität**: 1-2 % pro Jahr, viel niedriger als bei Aktien oder Rohstoffen.
2. **Geldmärkte**:
- **Beschreibung**: Geldmarktinstrumente wie Schatzwechsel, kurzfristige Staatsanleihen und Einlagenzertifikate haben in der Regel eine sehr niedrige Volatilität, da sie als besonders sicher gelten und oft eine kurze Laufzeit haben.
- **Typische Volatilität**: Unter 1 % pro Jahr.
3. **Gold (unter normalen Marktbedingungen)**:
- **Beschreibung**: Gold wird oft als Absicherung gegen Marktunsicherheiten und Inflation angesehen. Während Gold in Krisenzeiten starke Preisschwankungen aufweisen kann, bleibt die Volatilität in stabilen Marktphasen eher moderat.
- **Typische Volatilität**: 1-2 % pro Tag in stabilen Phasen, jedoch kann es in Krisenzeiten wie 2008 oder 2020 deutlich ansteigen.
4. **Währungspaare mit stabilen Volkswirtschaften (z. B. EUR/CHF, USD/JPY)**:
- **Beschreibung**: Einige Währungspaare, insbesondere zwischen Volkswirtschaften mit stabilen makroökonomischen Bedingungen und wenig politischen Unsicherheiten, weisen tendenziell eine geringere und stabilere Volatilität auf.
- **Typische Volatilität**: Etwa 0,5-1 % pro Tag.
5. **Utilities und defensive Aktiensektoren**:
- **Beschreibung**: Aktien aus defensiven Sektoren wie Versorger (Utilities), Telekommunikation oder Basiskonsumgüter weisen im Vergleich zu Wachstumssektoren (Technologie, Biotechnologie) tendenziell eine geringere Volatilität auf. Diese Unternehmen bieten oft stabile und vorhersehbare Erträge.
- **Typische Volatilität**: 1-1,5 % pro Tag.
### Faktoren, die die Volatilität beeinflussen:
Selbst in Märkten, die normalerweise eine niedrige und stabile Volatilität aufweisen, kann es Zeiten erhöhter Volatilität geben, wenn außergewöhnliche Ereignisse eintreten. Beispiele sind:
- **Geopolitische Spannungen** (z.B. Kriege, Handelskonflikte)
- **Wirtschaftliche Krisen** (z.B. Finanzkrisen, Rezessionen)
- **Zinserhöhungen** oder -senkungen der Zentralbanken
### Märkte mit weniger stabiler Volatilität:
- **Aktienmärkte**: Aktienindizes wie der S&P 500 oder DAX können periodisch sehr volatil werden, insbesondere während Wirtschaftskrisen oder Bärenmärkten.
- **Rohstoffmärkte**: Rohstoffe wie Öl oder Kupfer sind besonders anfällig für hohe Volatilität, da sie stark von Angebot, Nachfrage und geopolitischen Entwicklungen beeinflusst werden.
- **Kryptowährungen**: Kryptowährungen wie Bitcoin oder Ethereum haben in der Regel eine sehr hohe und unbeständige Volatilität, da sie von spekulativen Investitionen und regulatorischen Unsicherheiten getrieben werden.
Fazit: Es gibt keine vollkommen „konstanten“ Märkte, aber bestimmte Anlageklassen wie Staatsanleihen oder defensive Aktiensektoren neigen zu relativ stabiler Volatilität unter normalen Marktbedingungen.
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